Grundsätzlich ist eine Rückführung in ein früheres Leben eine Selbsterfahrung als eine andere Person in einem anderen (früheren) Leben. Wobei mit Person nicht nur der Mensch als biologisches Konstrukt, sondern gleichfalls auch eine andere Persönlichkeitsstruktur gemeint ist. Diese findet ihren Urpsrung vorrangig in der individuellen Empathie- und Mitgefühlsfähigkeit.

 

Während die alten Völker unserer Welt damit beschäftigt waren, die Gesetzmäßigkeit der Natur zu erforschen, ist unsere Zivilisation teilweise mit den Überlebensaufgaben und der Hektik des Alltags nicht nur überlastet, ja manchmal sogar absolut überfordert, auch wenn das kaum einer wahrhaben möchte. Doch Burnout oder Depressionen sind klare Anzeichen dafür, dass in weite unsere Gesellschaft in Schieflage geraten sind.

 

In den westlichen Kulturen zählt heutzutage vornehmlich nur noch: mein Auto, Haus, Garten, Pferd, Boot, Job, Bankkonto, meine Yacht, mein Swimmingpool... Die Genügsamkeit der Menschen scheint bergab zu gehen, und durch diese Lebensphilosophie haben viele Menschen die Verbindung zu ihrem Innersten teilweise verloren, weil sie sich zu sehr vom Äußeren blenden und ablenken lassen. Sie halten manchmal Dinge für wichtig, die bei genauerer und wertfreier Betrachtung vielleicht gar nicht so wichtig sind. Und manche suchen täglich auf Instagram, Twitter und Co.im Außen, um ihre gähnende innere Leere zu füllen. Spätestens dann, wenn ein Kind glaubt, „Influencer“ sei ein Beruf, den es später auch einmal ausüben möchte, lieber zocken oder youtuben  will, dann sagt das sehr viel über die Gesellschaft aus in der es lebt.

 

Trotz des oben beschriebenen "Zivilisationsübels" können die meisten Menschen während einer Tiefenentspannung und einer Rückführung in ein früheres Leben die natürliche Verbindung zu dem aufnehmen, was wir tatsächlich sind. Denn bei genauerer Betrachtung könnte die klassische Teilung des Körper-, Geist- und Seele-Prinzips durchaus aus einer missverstandenen Weltsicht entstanden sein.

 

Es gibt heutzutage viele Hinweise darauf, dass es im Grunde genommen immer mehr um die Frage des Bewusstseins geht. Wo sich das Bewusstsein eines jeden Individuums genau befindet kann die Wissenschaft weder erklären noch beweisen. Während die traditionellen Naturwissenschaftler nach wie vor der Ansicht sind, es müsse sich im Kopf befinden, zeigt uns die Neurologie mit modernen bildgebenden Verfahren Aktivitäten (elektromagnetische Reize, Impulse und Signale) an unterschiedlichsten Stellen des Gehirns, woraus sich ein individuelles Bewusstsein bilden soll. Doch kein Mensch kann es genau lokalisieren. Und es scheint offensichtlich auch keinen Dirigenten zu geben, der die unterschiedlichsten Bereiche so koordiniert, dass sie für den einzelnen Menschen Sinn und Bedeutung ergeben. Und trotzdem entsteht dieser Sinn, individuell und für jeden anders.

 

Meiner Ansicht nach wäre es zutreffender, zu sagen: "wir sind Seelen, die einen biologischen Anzug tragen." Das bedeutet, dass ich den Begriff Seele mit einem allumfassenden primär jedoch einem individuellen und subjektiven emotionalen Bewusstsein gleichsetze. Ein emotionales Bewusstsein unterscheidet nicht zwischen dem Wachbewusstsein, dem Unterbewusstsein oder Schlaf. Warum? Der Begriff Seele wird auch in der Psychologie als die Eigenschaft allen menschlichen Fühlens und Denkens verstanden wird und somit die Summe aller geistigen Eigenschaften und Persönlichkeitsmerkmale eines Menschen darstellt. Wobei die Psychologie die Weiterexistenz der Seele nach dem körperlichen Tod ablehnt. Wenngleich die moderne Medizin heutzutage davon ausgeht, dass die Seele auch sehr wohl einen Einfluss auf den Körper haben kann, was sich über die sogenannte Psychosomatik zum Ausdruck bringen kann. Allerdings wird dabei eines übersehen, nämlich die Tatsache, dass wir unser ganzes Leben einzig und alleine auf emotionaler Ebene erfahren.

 

Wenn wir also den biologischen Organismus Mensch soweit herunterfahren, dass wir nur noch wir selbst sind, können wir längst vergangene Existenzen abrufen, in der wir (die Seele) als eine andere Person (ein anderer Mensch) bereits Erfahrungen gesammelt haben. Primär geht es dabei jedoch um unsere emotionalen Erinnerungen, nämlich wie wir das andere Leben emotional erfahren haben.

 

Das wir uns als Seelen immer wieder einen neuen Körper suchen entspringt der ältesten Weltreligion, dem Hinduismus, und später der Philosophie des Buddhismus. Sie wird dort als Reinkarnation beschrieben. Aus dieser Betrachtungsweise haben Rückführungen in ein früheres Leben nichts mit Voodoo-Zauber, Channeling, Medien usw. zu tun. Im Gegenteil, es geht hierbei ausschließlich um die Seele, in diesem Sinne, um ihre eigene innerste emotionale Welt. Am Wichtigsten ist dabei, dass der/die Rückgeführte, die Dinge selbst wahrnimmt und nicht auf das vertrauen müssen, was ihm ein anderer Mensch erzählt.

 

Überhaupt bin ich kein großer Freund der meiner Meinung nach heutzutage viel zu vielen Hellsehern, Erleuchteten, Allwissenden, die meinen einem Menschen erzählen zu müssen, wer er schon einmal in einem anderen Leben gewesen ist. In der Regel waren sie dann nämlich kein guter Mensch oder hatten ein "besonderes" Schicksal zu tragen.

 

Warum ich kein Freund davon bin? Nun, ich bin selbst mehrfach Menschen begegnet, denen man erzählte "wer sie mal waren." Ein besonders beeindruckender Fall war eine Klientin, die selbst eine Psychotherapeutin war und eine Rückführung in ein früheres Leben machen wollte. Nun sollte man davon ausgehen können, dass es gerade so einem Menschen relativ leicht fallen sollte mit so einer Information umgehen zu können. Dem war aber nicht so. Der Gedanke daran, was man ihr erzählte war so stark, dass sie ihn während der Rückführung nicht abschalten konnte.

 

Wie eine Rückführungen in ein früheres Leben erfahren wird ist unterschiedlich und liegt vor allem daran, wie sehr man sich selbst und seiner eigenen Wahrnehmung, Intuition, seinen Emotionen oder Bauchgefühl vertraut. In jedem Fall ist eine Rückführung immer einer Selbsterfahrung. Sich selbst zu erfahren, wobei es offensichtlich nicht jedem möglich ist so tief in sich selbst zu schauen, ansonsten würde eine Rückführung ja bei jedem Menschen funktionieren. Da das nicht der Fall ist gehe ich davon aus, dass dies sehr stark von dem bereits entwickelten individuellen Bewusstsein abhängt. Bewusstsein hat nichts mit Intelligenz zu tun. Bewusstsein ist die Summe aller emotionalen Erfahrungen im heutigen und vergangenen Leben. Ein im Allgemeinen als nicht intelligent beschriebener Mensch kann durchaus ein viel bewussteres Leben führen als ein intelligenter Mensch. Ich bin der Überzeugung, dass dies sehr viel damit zu tun hat, wie viele Leben man schon gelebt hat.

 

Hier können Sie ein Beispiel einer Rückführung nachlesen. Es ist ein Erlebnisbericht, den mir ein Klient freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Nach seiner Rückführung - als er wieder zu Hause ankam - hat er seine Erlebnisse und Emotionen niedergeschrieben. Es ist ein authentischer Bericht.

 

Erwähnen möchte ich an dieser Stelle noch, dass ich zu dem Endschluss gekommen bin, dass jede Seele, die zu einer Rückführung kommt, genau weiß, was sie sich noch einmal in Erinnerung rufen (anschauen) möchte. Denn bei ausnahmslos allen meinen Rückführungen hat sich im Nachhinein für die Betroffenen selbst immer ein Zusammenhang zwischen dem damaligen und heutigen Leben ergeben. Deshalb lasse ich den Dingen vor und während einer Rückführung immer freien Lauf. Auch stelle ich keine suggestiven Fragen, sondern nur solche mit offenem Ausgang. Die Antworten finden sich dann in der Geschichte selbst, aber nicht, weil ich sie vorgegeben hätte.