Viele Menschen insbesondere die Esoteriker (Esoterik bedeutet Geheimwissen) glauben, dass wir in der sogenannten Welt der Dualität leben, doch diese Annahme ist bei genauerer Betrachtung nicht haltbar. Was bedeutet Dual? Dual bedeutet, dass zwei Systeme, Attribute, Systeme gleichzeitig und vollkommen unabhängig voneinander existieren können. Oberflächlich könnte man es auch so sehen, wenn wir zum Beispiel: Gut und Böse oder Tag und Nacht als getrennt sehen würden, und dennoch entspricht es nicht der Realität, wie wir sie hier auf unserer Erde vorfinden. Wir müssen ein- und ausatmen, das Herz schlägt, es bleibt stehen und es schläft wieder.

 

Das männliche Prinzip bedingt beispielsweise das weibliche oder umgekehrt um etwas Neues (Kinder) entstehen zu lassen. Kein Mensch könnte beispielsweise ohne Schlaf existieren, keine Blume käme ohne Wasser aus und gleichfalls brauchen wir das Tageslicht für unsere Gesundheit, ebenso wie wir die Nacht für unseren Schlaf brauchen. Wir verfügen über zwei Gehirnhälften, die Rechte und Linke. Durch bildgebende Verfahren wurde herausgefunden, dass beispielsweise bei sachlichen oder logischen Denkprozesse eine erhöhte Aktivität auf der linken Seite aufweisen, während emotionale Zustandsformen mehr auf der rechten Seite stattfinden.

 

Es ist deshalb aber nicht zwingend so, dass wir deshalb von einem dort existierenden Bewusstsein sprechen könnten. Trotzdem können wir durch die beiden Gehirnhälften, die sich zudem gegenseitig bedingen auch beim Menschen feststellen, dass dieser schon von Natur aus Polar ausgelegt ist. Wie auch durch das Ein- und Ausatmen veranschaulicht. Wir können nicht nur einatmen. Auf die Welt bezogen kann es ohne ein „Ich“ kein „Du“ geben und ohne ein „Du“ kein „Ich“, aber ein „Wir“, was ein „Du“ und „Ich“ bedingt.

 

Das bedeutet, dass eine bedingt immer das andere. Wenn sich wie oben beschrieben zwei mögliche Zustandsformen, Dinge oder Systeme einander bedingen wird nicht mehr von einer Dualität gesprochen. In diesem Fall handelt es sich um eine Polarität, weil das eine das andere bedingt. Genau dieses Prinzip haben auch die meisten Glaubenssysteme angewendet, weil es einfach den menschlichen Möglichkeiten des Denkens entspringt. Wir Menschen können nicht singulär denken. Wir befinden uns dauerhaft in einer ständigen Zerrissenheit uns entweder für das eine oder das andere entscheiden zu müssen. Und ja, wir müssen uns entscheiden. Selbst wenn wir sagen: „Ich entscheide mich nicht“, haben wir uns schon entschieden, nämlich dafür, dass wir uns nicht entscheiden.